Ehrlicherweise muss ich eingestehen, dass ich bis vor ein paar Monaten nicht wirklich viel mit Veganismus anfangen konnte. Es war nicht so krass wie noch vor ein paar Jahren, als diese Weise vehement ablehnte. Damals käme mir so ein Umstieg niemals in den Sinn, belächelt hatte ich die, die Veganer. Die klassischen Sprüche: „Woran erkennt man nen Veganer? Er erzählts Dir?“, der Spruch ist mittlerweile fast schon ein Lieblingsspruch von mir, weil mir jetzt erst klar ist, warum er eigentlich treffend ist. Es gibt wirklich viel zu viele tierische Bestandteile in unserem täglichen Bedarf. Wenn man Produkte ablehnt, kommt nun mal meist die Frage „Wieso?“. Darauf wird eben geantwortet.
Wie ging es aber los, mit dem „drüber nachdenken“? Naja, es kam nicht von heute auf morgen, es war ein längerer Prozess. Ich mochte noch nie Bluttriefende Steaks, fand ich schon immer widerlich, auch solche Dinge wie Innereien (Leber, Lunge, usw.) standen nicht auf meiner Speisekarte. Im Laufe des letzten Jahres, wurde mir immer bewusster, dass ich dafür sorge, dass jemand ein Tier tötet, damit ich es essen kann. Wow, welch eine Erkenntnis. Wie gesagt, es wurde mir bewusster, dass ich fühlende Lebewesen töten lasse. Nicht alte und kurz vorm sterbende Tiere, nein auch junge, frisch geboren oder geschlüpft. Auch das Märchen vom „tiergerechten“ töten konnte keinen Fuß mehr fassen. Das Tier wird getötet, für den Genuss! In der Masse wie die Gesellschaft tierische Produkte konsumiert ist ein „angenehmes“ töten nicht möglich, was es auch nicht besser machen würde. Doch nicht nur das töten ist schrecklich, nein die industrielle und massenhafte Ausbeutung von Tieren ist einfach nur noch krank. Ein Zitat von Mahatma Gandhi trifft es ganz gut:
Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.
Vegetarismus ist für mich nur ein kleiner Zwischenschritt zum Veganismus. Seit diesem Jahr bin ich Vegan, zumindest ist es ein Weg den ich eingeschlagen habe und definitiv nicht bereue. Meine Gründe sind einfach:
Ich mag Tiere. Ich mache keine Unterschiede. Ich betrachte sie nicht als „Nutztiere“, niedere Wesen. Es sind fühlende, empathische Wesen. Würden wir in Deutschland einem Hund bei lebendigen Leib die Haut abreißen, ihm die Kehle durchschneiden und danach verzehren, wäre der Aufschrei sehr groß. Was aber macht den Hund „besser“ als das Kaninchen, das Rind, die Ziege, das Schwein, das Huhn und all die anderen Tiere, welche ausgebeutet werden und wie Produkte behandelt werden? Was macht die Katze „besser“, dass wir sie nicht so missbrauchen? Was macht den Menschen „besser“? Aufmerksame Leser bemerken sicher einen Anflug von Impulsivität in diesen Worten, das soll es auch sein. Ich ärgere mich auch über mich selbst, weil es solange gedauert hat. Aber auch die bodenlose Ignoranz der Gesellschaft.
Ich könnte mich in Rage reden/schreiben, das möchte ich nicht. Ich versuche niemanden zu „bekehren“, mindestens aber dazu zu bringen darüber nachzudenken. Es ist leichter als man vielleicht vermutet. Und ja, es geht manchmal nicht zu 100%, wenn Du essen gehst mit der Familie, wenn Du einen Kaffee aus dem Automaten holst, beim Geschäftsessen eingeladen wirst. Es gibt glücklicherweise aber meistens vegetarisch als Alternative. Auch ich bin kein heiliger, der es zu 100% schafft, aber das Ziel ist klar. Fleisch gibt es nicht mehr, bei Eiern bin ich auch raus. Einzig die Milch kommt in sehr wenigen Mengen noch vor. Allerdings wirklich nur noch außerhalb meines Haushaltsbereichs. Und auch da tut sich mittlerweile immer mehr. Viel mehr tolle, leckere Ersatzprodukte. Für die die sich jetzt über „vegane Schnitzel“ aufregen wollen: Macht das, aber heult leise! Kann das Gejammer nicht mehr anhören. Tut euch das irgendwie weh, oder so? Ich drifte ab…
Lange Rede kurzer Sinn: Quäle keine Tiere! Nutze sie nicht aus, für niedere Bedürfnisse!
Ich glaube das Thema wird hier verstärkt kommen, da mich das sehr stark beschäftig, aber auch inspiriert um dieses Thema mit Nerd-Themen weiter zu bringen.
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